






Der Schwarzriesling gehört zur großen Burgunderfamilie und ist aus einer Mutation des Blauen Spätburgunders entstanden. Der Leiter der Abteilung Rebenzüchtung am Bundesamt für Wein- und Obstbau Klosterneuburg, Ferdinand Reger, vertritt jedoch die Ansicht, dass der Schwarzriesling die Urform der Burgunderfamilie darstellt. Diese These beruht auf der Tatsache, dass die Sorte sehr Mutationsfreudig ist und bei zahlreichen Kreuzungszüchtungen beteiligt war. Die Rebsorte Schwarzriesling wird in Deutschland vor allem in Württemberg und in Baden im Bereich Tauberfranken angebaut. Mit der Weißweinsorte Riesling hat der Schwarzriesling allenfalls Ähnlichkeiten im Wuchsverhalten und der Form der Blätter. Auffallend beim Schwarzriesling ist bei jungen Trieben eine dichtfilzige weißwollige Behaarung auf der Blatt Unterseite. Aus der Ferne betrachtet erweckt die Triebspitze den Eindruck als sei sie mit Mehl bestäubt. In Deutschland ist deshalb auch der Name Müllerrebe ein Synonym für den Schwarzriesling. In Frankreich wird die Sorte unter der Bezeichnung Pinot Meunier vor allem in der Champagne angebaut, und ist neben dem Spätburgunder und dem Chardonnay ein wesentlicher Bestandteil der Grundweine des Champagners.
Der Schwarzriesling an den Boden und das Klima geringere Ansprüche als der Spätburgunder. Die Rebsorte treibt mittelspät aus und ist somit wenig empfindlich gegen eventuelle späte Spätfröste (Eisheilige). Daneben besitzt der Schwarzriesling eine gute Holzreife, was Ihm eine gute Winterfrostfestigkeit verleiht. Diese Faktoren sind ideale Voraussetzungen für den Weinbau im Taubertal und so ist es nicht verwunderlich, dass die Sorte mit 137 ha (Stand 2015) die Rebsortenliste bei den roten Rebsorten in Tauberfranken anführt.
Die Weine des Schwarzrieslings sind von rubin- bis ziegelroter Farbe und ein zart-samtiges, fruchtiges Aroma. Als nicht sehr kräftiger trockener Rotwein eignet sich der Schwarzriesling als idealer Begleiter zu Fleischgerichten und Käse. Aber auch als Dämmerschoppen außerhalb von Mahlzeiten ist der Schwarzriesling ein idealer Wein.
Neben dem Ausbau zu Rotwein eignet sich der Schwarzriesling sehr gut zur Erzeugung von Rose oder Weißherbst. Eine spezielle Form des Weißherbstes ist der Blanc de Noir. In dieser Ausbauvariante ähnelt der Schwarzriesling stark dem Grauen Burgunder. Eine weitere Verwendungsmöglichkeit für Schwarzriesling Trauben besteht in der Versektung.