Unsere Weinbergslagen
Lauda Altenberg | Oberlauda Altenberg | Oberlauda Steinklinge
Unterschüpf Mühlberg | Königshofen Kirchberg | Marbach Frankenberg
Terroir
Die dominierende Bodengrundlage des mittleren Taubertals ist der mittlere und untere Muschelkalk, welcher durch die kalkigen Ablagerungen von Muscheln und Armfüßern entstand. Muschelkalkverwitterungsböden sind sehr steinhaltig, fruchtbar und erwärmen sich schnell. Jedoch besitzen sie aufgrund ihrer Beschaffenheit auch nur eine sehr geringe Wasserspeicherkapazität. Dies stellt besondere Herausforderungen an die Reben, welche auf der Suche nach Wasser mit ihren Wurzeln tief in das zerklüftete Gestein vordringen müssen – ein Vorgang, welcher die nuancenreiche Frucht und komplexe Mineralität unserer Weine prägt.
Da sich der Weinbau an der Tauber heute auf eine Fläche von ca. 1.000 Hektar zurückgezogen hat, ist es schwer vorstellbar, dass in der Blütezeit des Weinbaus zwischen dem 16. und 18. Jahrhundert bis zu 14.000 Hektar mit Reben bestockt waren. Mit über 10.000 Hektar Ende des 17. Anfang des 18. Jahrhunderts war die Region sogar das größte zusammenhängende Weinbaugebiet in Deutschland. Spuren dieser glorreichen Epoche findet man heute in Form von stattlichen, zum Teil prunkvollen Gebäuden in den Ortschaften des Taubertals, an den Hängen der Tauber sowie ihren Nebenflüssen.
Aktuell bewirtschaften wir:
- 8,5 Hektar davon sind
- 5,3 Hektar mit Weißwein Sorten bestockt
- 3,2 Hektar mit Rotwein Sorten bestockt
Eine über Jahrhunderte vom Weinbau geprägte Kulturlandschaft
Im Bereich des Altenberg befinden sich drei eingetragene Einzellagen: Lauda Altenberg, Oberlauda Altenberg und die Oberlauda Steinklinge.
Das Bild des Lauda Altenberg wird bestimmt von der zusammenhängenden Rebfläche des ehemaligen staatlichen Reb- und Versuchsgut Lauda. In den 1930er Jahren wurde dieses Weinbauversuchsgut mit dem Ziel gegründet, dem durch die Reblaus verursachten Niedergangs des Taubertäler Weinbaus neue Impulse zu geben. Der Weinbau am Altenberg ist geprägt von der Ursprünglichkeit des Weinbaus im Taubertal. In den 1970er Jahren wurde eine Rebflurbereinigung, die zur damaligen Zeit eine Zerstörung der gewachsenen und natürlichen Strukturen bedeutete, verhindert. Aus diesem Grund ist die Landschaft noch heute von einem abwechslungsreichen Nebeneinander von Weinbergen, Hecken, Wiesen, Obstbäumen, Steinriegel und Trockenmauern geprägt. Diese Abwechslung prägt das Mikroklima unserer Rebflächen und stellt zusammen mit den Muschelkalkverwitterungsböden, die Grundlage für den Geschmack unserer Weine.
Die Sonnenseite des Altenberg
Im weiteren Verlauf des Altenbergs folgt mit der Gemarkung von Oberlauda der nahtlose Übergang in den Oberlauda Altenberg. Landschaftlich ist dieser Teil des Altenbergs vermehrt von Brachflächen geprägt. Mit natürlicher Flora bewachsene Böschungen ersetzen hier historische Trockenmauern, die in Lauda landschaftlich prägend sind. Der Oberlauda Altenberg neigt sich in seinem Verlauf Richtung Westen und weist somit eine süd-westliche Ausrichtung auf. Die Positionierung am Tagesverlauf der Sonne führt zur Bezeichnung als Sonnenseite des Altenbergs.
Die Wiesen und Steinriegeln bilden Rückzugsgebiete und Lebensraum für zahlreiche Tiere und Pflanzen. Viele Orchideen, seltene Schmetterlinge und Vögel sind heute am Altenberg zu finden, aus diesem Grund sind Teile des Oberlauda Altenberg seit 2005 als Flora-Fauna-Habitat Gebiet eingetragen.
Eine der besten Einzellagen im Taubertal
Die Oberlauda Steinklinge ist eine der besten und kleinsten Einzellagen in Tauberfranken. In einem sanften Bogen spannt sie sich im unteren Teil des Altenbergs dem Sonnenlauf folgend von Süd nach Südwest. Der Name Steinklinge leitet sich vom steinreichen Boden und der Steilheit des Geländes ab. Das Wort Klinge bezeichnet in Tauberfranken einen steilen Taleinschnitt. Bedingt durch den skelettreichen Boden, einer geringen Bodenmächtigkeit und der exponierten Ausrichtung zur Sonne kommt diese Lage auf sehr hohe Wärmesummen. In niederschlagsarmen Zeiten müssen die Reben in dieser Einzellage längere Trockenphasen überstehen. Aus diesem Grund hat sich der Weinbau heute auf Standorte zurückgezogen, die tiefgründigere Böden aufweisen.
Bei einem Spaziergang entlang des Grenzweges der Einzellagen Altenberg und Steinklinge bietet sich dem Auge ein herrlicher Blick über den Talverlauf von Oberlauda nach Lauda, bis in das Taubertal mit dem Marbacher Frankenberg im Hintergrund.
Bei Königshofen mündet die Umpfer in die Tauber und öffnet einen weiten Blick in den Schüpfer Grund. Die weinbauliche Leitgemeinde dieses Seitentales der Tauber ist Unterschüpf mit seiner Einzellage Mühlberg. Die Rebflächen befinden sich rund fünf Kilometer entfernt vom Flusslauf der Tauber.
Die Weinberge sind Richtung Süd, Südost ausgerichtet und weisen eine gute Sonneneinstrahlung auf. Einige unserer Rebflächen in dieser Einzellage besitzen eine Neigung von bis zu 40% und gehören somit zu unseren steilsten Parzellen. Entsprechend mühsam gestalten sich anfallende Arbeiten, die zu großen Teilen händisch durchgeführt werden müssen.
Eine Besonderheit dieser Einzellage stellt die Frostschutzberegnung dar. Mit dieser technischen Einrichtung, die durch gemeinschaftliches Engagement der Winzerschaft betrieben wird, besteht die Möglichkeit, schadhafte Spätfrostereignisse im Frühjahr abzuwehren. Während der Beregnung zum Schutz der grünen Triebe vor dem Kältetod, entstehen durch das Licht der aufgehenden Sonne faszinierende Eindrücke.
Weinbau auf historischem Gelände
Mit sanfter Steigung zieht sich die Einzellage Kirchberg von den landwirtschaftlich genutzten Flächen des Taubergrund zu den Ausläufern des Waldes. Wälder am Übergang der Hänge zu den flachen, ackerbaulich genutzten Höhezügen sind typisch für das Taubertal. Für den Weinbau haben diese Waldstreifen eine wichtige Schutzfunktion, in dem sie den Abfluss von Kaltluft in die talseitig gelegen Rebflächen verhindern.
Wie in Lauda am Altenberg bewirtschaftete das ehemalige Staatliche Rebgut Lauda in Königshofen über zwei Hektar Rebflächen. Auf einem Teilstück wurde Ende der 1970er Jahre, nach der züchterischen Wiederbelebung, die autochthonen Tauberschwarz durch die Weinbauversuchsanstalt Weinsberg angepflanzt. Somit kann die Rebfläche in Königshofen als die Kinderstube des Tauberschwarz angesehen werden.
Die Reben wachsen am Kirchberg auf Muschelkalkbänken, mit teils geringen Erdauflagen von weniger als einem Meter. Daraus ergeben sich, besonders in trockenen Sommern, fordernde Gegebenheiten für die Reben, die nur eine geringe Durchwurzelung der Böden erreichen. Die exponierte Lage der Rebzeilen Richtung Süden gewährleisten eine hohe Sonneneinstrahlung im Sommer. Ausgezeichnete Bedingungen für unsere Rotweine in diesen Parzellen.
Der Sonnenfang im Taubertal
In einem langgezogenem Bogen erstreckt sich der Frankenberg aus dem Marbacher Grund in das Taubertal. Der ursprüngliche Frankenberg wurde durch eine Neuanlage im Gewann Edelberg auf die heutige Größe erweitert.
Der nach Süd/Südwest ausgerichtete, teils steile Hang bietet gute Voraussetzungen für den Weinbau. Die Positionierung unserer Rebflächen am Hang führt zu einer guten Sonneneinstrahlung während der Vegetation. In den Nächten zieht die kühle Luft von den Hochflächen im Osten durch das Seitental Richtung Tauber. Dies begünstigt die Aromaausprägung und den Säurehaushalt der Trauben während der Reifephase im warmen Spätsommer.
