Tauberschwarz
Eine alte Rebsorte neu Entdeckt
Die Tauberschwarz Rebe ist eine autochtone Rebsorte und war unter dem ursprünglichen Namen Blaue Frankentraube oder Blauer Hängling im 16. Jahrhundert weit verbreitet, was sich aus den zahlreichen Synonyme schließen lässt. Erste Bezeichnungen als Tauberschwarz finden sich auch in den „Fränkischen Sammlungen von Anmerkungen aus der Naturlehre“, einer Nürnberger Zeitschrift, in den Jahren 1757 und 1768. Zur Zeit der flächenmäßig größten Ausdehnung des Weinbaues im Taubertal um 1830 war der Tauberschwarz neben dem Gutedel und Silvaner eine der wichtigsten taubertäler Rebsorten. Durch den Rückgang des Weinbaues im Taubertal und Rebflurbereinigungen verschwand die Sorte fast komplett von der Rebfläche, so dass sie 1959 als ausgestorben galt. In einem aufgelassen Weinberg in Ebertsbronn im Vorbachtal entdeckte man 1960 jedoch ca. 400 Rebstöcke. Durch züchterische Auslese bei der staatlichen Lehr- und Versuchsanstalt Weinsberg wurde die Sorte verbessert und 1987 wurde der Antrag auf Eintragung in die Sortenliste gestellt. Im Frühjahr 1994 erfolgte die Registrierung des Klones We 600. Aktuell wird die Rebsorte Tauberschwarz auf 12 Hektar angebaut, auf Tauberfranken entfallen dabei 3,9 Hektar (Stand 2015).
Die Namensgebung Tauberschwarz ist jedoch unglücklich, da der Name Tauberschwarz ursprünglich für die Großblaue benutzt wurde, während der Originalname Blaue Frankentraube später falsch dem Blaufränkisch (Lemberger) zugeordnet wurde. Auch wird durch die Namensgebung die Erwartung auf einen tiefdunkeln Rotwein geweckt, was die Rebsorte nicht erfüllt. Wie bei den meisten europäischen blauen Traubensorten befinden sich die Farbstoffzellen in der Beerenhaut. Der Tauberschwarz hat eine dünne Beerenhaut in der wenig Farbstoffe gebildet und eingelagert wird. Die Beerenfarbe ist in der Regel ehr von einem hellen Blau gekennzeichnet, was einen ehr hellroten Rotwein zur Folge hat.
Eine Besondere Rolle spielt bei der Wiederbelebung dieser Sorte spielt unsere Rebfläche in Königshofen. Diese Fläche war in den 1970er Jahren eine Außenstelle der Staatliche Lehr- und Versuchsanstalt für Wein- und Obstbau; Weinsberg. Die ersten Anbauversuche der züchterischen Bearbeitung fanden ab 1980 auf dieser Rebfläche statt.
Adresse
Weingut Johann August Sack
Bahnhofstraße 30
97922 Lauda-Königshofen
Bahnhofstraße 30
97922 Lauda-Königshofen