Der Rebschnitt – Basis im Qualitätsmanagement

Die Rebe ist von Natur aus ein Lianengewächs und am Waldrand zuhause. An diesen ursprünglichen Standort ranken sich die Triebe an Baumstämmen nach oben, um über den Baumkronen einen optimalen Platz an der Sonne zu erlangen. Solche wild wachsende Rebstöcke haben eine Vielzahl, sehr kleine Trauben. Das Bestreben von wild wachsenden Reben ist die Produktion von vielen, gut ausgereifter keimfähiger Kerne, um somit die Arterhaltung sicher zu stellen. Erst durch den Eingriff des Winzers wachsen an der Rebe die Trauben, wie wir Sie kennen. Im Qualitätsweinbau liegt das Bestreben darin, einige wenige, große Trauben mit einer hohen Zuckereinlagerung zu erhalten. Um dieses Ziel zu erreichen, müssen die Reben während der Winterruhe, das ist die Phase zwischen zwei Wachstumszyklen, zurück geschnitten werden.

Bei diesem Rückschnitt wird das in der letzten Vegetationsperiode gewachsene, für den weiteren Stockaufbau nicht mehr benötigte Rebholz entfernt. Es bleiben nur 1 – 2 gut ausgereifte, gesunde einjährige Triebe als Fruchtholz in unmittelbarer Stammnähe stehen. Die ausgewählten Fruchtruten werden auf die notwendige Länge eingekürzt, womit die gewünschte Anzahle an Augen erreicht wird. Mit diesem Anschnitt wird somit wesentlich der Qualitätskorridor mit dem angestrebten Ertragsniveau und dem geplanten Blatt – Frucht Verhältnis bestimmt. Der Anschnitt bildet damit die Basis für den Stockaufbau und die Erziehung der Reben.

Mit dem Anschnitt wird die Erziehungsform der Rebe festgelegt und damit die während der folgenden Vegetationsperiode anfallenden Stock- Laub- und Pflegearbeiten beeinflusst. So hat ein optimaler Rebschnitt großen Einfluss auf die Belichtung und Durchlüftung der Rebanlage, womit Rebkrankheiten vermindert werden können. Durch diese Reduzierung der Anfälligkeit auf Krankheiten können Schädlingsbekämpfungsmaßnahem auf ein Minimum eingeschränkt werden, was einen positiven Effekt für die Nachhaltigkeit im Weinbau ausübt. Im qualitätsorientierten Weinbau hat der Rebschnitt somit unter anderem das Ziel ein optimales Blatt – Frucht Verhältnis zu schaffen. Eine optimale Belichtung von Blättern, Trauben und Trieben ist die Basis für eine hohe Assimilationsleistung, Aroma- und Farbbildung in den Trauben. Ein fachgerechter Rebschnitt trägt somit wesentlich zur Nachhaltigkeit im Weinbau bei.